Untersuchungen haben gezeigt, dass nur etwa die Hälfte aller Betriebe in Deutschland moderne digitale Technologien nutzen. Dienstleister liegen dabei gegenüber Produzenten weiter vorn. Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden integrieren dabei häufiger neue Technologien in die Arbeitsabläufe als kleinere Unternehmen.
Kleine und mittelständische Unternehmen tun sich oftmals noch schwer mit der Integration von modernen Technologien. Gründe dafür sind der hohe finanzielle Aufwand und die Vielzahl an Mitarbeitenden, die dafür benötigt werden. Auch wenn die Umstellung auf fortschrittliche Technologien langfristig unbedingt notwenig ist, wiegt der Aufwand schwerer als die sich bietenden Chancen.
Allerdings liegen in diesen Chancen auch die Möglichkeiten, den zunächst aufzubringenden Aufwand an finanziellen und personellen Mitteln wieder auszugleichen.
Denn durch moderne digitale Technologien lassen sich langfristig die Produktivität erhöhen und die Kosten senken, während sich außerdem die Möglichkeit eröffnet neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten.
Doch wie weit ist Deutschland jetzt schon? Besonders in den letzten Jahren hat sich bemerkbar gemacht, dass sich die Vernetzung der Mitarbeitenden durch Smartphones und Tablets verbessert hat. Industrie 4.0 bringt außerdem neue Computertechnologien und den Einsatz von Robotern sowie Sensortechnik mit sich. Zudem wird durch die Verlagerung von Dienstleistungen und Handel ins Internet eine große Menge an Daten angesammelt, die verantwortungsvoll behandelt werden will. Die Auswertung von großen Datenmengen eröffnet somit dank der Digitalisierung einen weiteren Industriezweig.
Eine der Befürchtungen, die mit der Digitalisierung Hand in Hand geht, ist, dass eine Menge an Arbeitsplätzen durch den Einsatz von neuen selbstständig arbeitenden Technologien übernommen werden. Allerdings gibt es einen erhöhten Mangel an Fachkräften im Bereich der Produktion, der den Einsatz von z.B. Robotertechnik nötig macht. Dabei sind Automatisierung und Künstliche Intelligenz wegweisend.
Die breite Infrastruktur, die sich Deutschland im globalen Vergleich aufgebaut hat, mit wettbewerbsfähigen Unternehmen, gut ausgebildeten Fachkräften und Forschung auf hohem Niveau, kann von zunehmender Digitalisierung nur profitieren. Die noch zögernden kleinen und mittelständischen Unternehmen sind extrem anpassungsfähig an die sich wandelnden Marktgegebenheiten. Der Schritt in die Digitalisierung könnte die Langlebigkeit dieser Unternehmen sichern.
Doch um in Deutschland die nächsten Schritte angehen zu können, müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Die TelekommunikationsInfrastruktur in Deutschland ist deutlich zu schwach, um die Integration von innovativen Technologien zu unterstützen. Dennoch ist in Deutschland viel Potential vorhanden. Unternehmen schneiden trotz fehlender grundlegender Technologien in der Telekommunikation im internationalen Vergleich nicht schlecht ab. Doch müssen neben den großen Konzernen auch die leistungsstarken Mittelständischen Unternehmen den großen Schritt in die Digitalisierung wagen. Eine Investition, die sich lohnt.